Jeder von uns war einmal in Situationen, in denen jemand scheinbar endlos redet und wir versucht sind, uns zurückzuziehen oder wir alte bekannte bzw. neue Personen kennenlernen und einfach merken, dass wir mit dieser Person in Zukunft nichts zu tun haben möchten. Umso länger das Gespräch läuft umso stärker ist das Gefühl es einfach zu unterbrechen. Und genau hier ist der große Professor Dr. Jordan Peterson in seinem Buch „12 Rules for Life: An Antidote to Chaos“ auf das Thema eingegangen mit der Regel Nr. 9: „Gehen Sie davon aus, dass die Person, der Sie zuhören, etwas wissen könnte, was Sie nicht wissen.“ Jedoch stellt sich nun die frage „Was bedeutet das?“

Das Sprechen per se

Schauen wir uns erstmal das Sprechen direkt an. Menschen sagen das was Sie sagen, weil sie so denken. Dies ist die Vorbedingung zum Sprechen. Hierbei erforscht jeder vergangene Ereignisse, entdeckt wie man sich dabei gefühlt hat und bindet das eigene Wissen und die eigenen Erfahrungen mit ein. Manche Menschen sind in der Lage, alleine zu denken und führen innere Gespräche mit sich selbst. Das ist schwieriger als laut mit einer anderen Person zu sprechen – es erfordert, dass Du andere Standpunkte modellierst, die Modelle widersprechen lässt und die Unstimmigkeit auflöst. Das ist anspruchsvoll und verlangt von dir, Konflikte zu tolerieren und Ihre Wahrnehmung der Welt innerlich anzupassen. Daher ziehen es viele Menschen vor, mit einem Zuhörer zu sprechen. Sie organisieren ihr Gehirn mit Gesprächen. Als Zuhörer hilfst du der anderen Person beim Denken. Wahres Zuhören bedeutet, aufmerksam zu sein und zu akzeptieren, was die Person zu sagen hat. In der Tat bleiben wir gesund, indem wir mit anderen Menschen sprechen. Menschen, die zuhören und sich auf ein Gespräch einlassen, helfen uns, unsere Probleme zu lösen. Hierzu einige Gedanken:

• Manchmal musst Du gar nichts sagen – die Person löst ihr eigenes Problem allein durch lautes Sprechen. Allein dadurch, dass Du mitfühlend antwortest, signalisierst Du, dass Du die Sprecherin wertschätzt, dass ihre Erfahrungen wichtig sind und Beachtung verdienen.
• In anderen Fällen bist Du die Stimme der Vernunft, die der Person hilft, den Boden unter den Füßen zu finden, und aufzeigt, was die andere Person ignoriert.
• Es ist daher wichtig für Eltern ihre Kinder so zu erziehen, dass sie sozial akzeptabel sind, denn ein Kind, das von der Gesellschaft abgelehnt wird, verringert die Zahl der bereitwilligen Gesprächspartner, was zu Verrücktheit und Isolation führen kann.
• Wenn Du zuhörst, ohne vorschnell zu urteilen, werden die Leute dazu neigen, Dir mehr zu vertrauen und Dir alles zu sagen, was sie denken.

Zuhören kann Sie wertvolle Dinge lehren

Einem anderen Menschen zuzuhören, kann oft hilfreich sein, um das eigene Leben zu verbessern. Es ist viel besser, von den Erfahrungen und Fehlern eines anderen zu lernen, als sie selbst zu erleiden. Gehe deshalb jedes Gespräch mit der Überzeugung an, dass Dein derzeitiges Wissen unvollkommen ist, das Du etwas daraus lernen kannst und dass die Erfahrungen des anderen wertvoll sind. Wenn Du dies nicht wirklich glaubst, wird es Dir schwer fallen, ein erfüllendes Gespräch zu führen. Das ist der Grund, warum sich Gespräche mit bestimmten Menschen immer frustrierend anfühlen können – keine der beiden Parteien glaubt, dass sie etwas von der anderen lernen kann, so dass es nur zwei Menschen sind, die versuchen, übereinander zu reden. Da stellt sich doch nun die Frage wie man gut zuhört? 

Wie man gut zuhört

Die besten Gespräche finden meiner Meinung dann statt, wenn alle Parteien einander zuhören, gemeinsam versuchen, ein Problem zu lösen. Alle handeln unter der Prämisse, dass sie etwas zu lernen haben. Jeder geht mit einer verbesserten Weltanschauung und einem besseren Wissen über seine Gesprächspartner nach Hause. Folgende sind allgemeine Beispiele für schlechtes Zuhören, die zu einem Mangel an Verbindung und Synthese führen. Diese werden dir bekannt vorkommen. Wir alle machen das irgendwann einmal, oft zu großer Unzufriedenheit:

• Der Versuch, um den Status in der sozialen Hierarchie zu rangeln – ein Spiel der Überheblichkeit, indem man eine bessere Geschichte erzählt und den Anschein erweckt, ein besseres Leben zu haben.
• Monologe, die den eigenen Standpunkt durchsetzen, ohne Wege für Antworten zu öffnen. Diese sind oft dazu gedacht, das Denken des Zuhörers abzuschalten.
• Geistesabwesend darüber nachdenken, was man als nächstes sagt, anstatt auf das Gesagte einzugehen.
• Hartnäckiges Ignorieren dessen, was gesagt wird, aus Angst, die eigene Meinung zu ändern

Eine effektive Zuhörtechnik von Prof. Dr. Jordan Peterson:

Fass die Botschaft der Person zusammen. Du kannst so etwas sagen wie: „Lass mich sicherstellen, dass ich das richtig verstanden habe – was ich höre, ist ______.“ Dies Technik hat folgende hilfreiche Effekte:

• Du nimmst dir die Zeit, um wirklich zu verstehen, was gesagt wird, anstatt oberflächlich darüber hinwegzugehen.
• Du gibst der Person die Chance, das zu korrigieren, was Sie gesagt hat, oder etwas zu betonen, was Sie nicht gesagt hat. Das verbessert das Verständnis für die andere Person.
• Du vermeidest Strohmann-Argumente. Normalerweise würdest Du ein einzelnes Element aufgreifen und es bis zur Absurdität verdrehen. Dies ist offensichtlich kontraproduktiv. Wenn Du den Kern dessen, was gesagt wird verstehen willst, wirst Du eher den Wert darin finden.

Fazit

Im Fazit möchte ich nochmals die Regel von Prof. Peterson zusammenfassen. Im Wesentlichen weißt die Regel 9 darauf hin, in jedem Gespräch in dem Glauben zu gehen, dass Sie etwas zu lernen haben. Lasst die andere Person reden. Verbringe deine Zeit nicht nur damit, auf eine Antwort zu warten – höre tatsächlich zu. Inspiration zu dem Artikel habe ich von dem Artikel erhalten: Artikel